Balkonkraftwerk: Ein Jahr voller Energie und Ersparnis!

Als Hausbesitzer habe ich mich schon lange mit dem Gedanken beschäftigt, meinen eigenen Strom zu produzieren. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach war mir jedoch zu kostspielig und aufwendig. Warum ein Balkonkraftwerk der perfekte Einstieg für mich war, lest ihr im Folgenden.

Warum ein Balkonkraftwerk?

Alles begann mit dem Wunsch, meinen eigenen kleinen Beitrag zur Energiewende zu leisten und gleichzeitig meine Stromkosten zu senken. Ich hatte gehört, dass man mit einem Balkonkraftwerk ganz einfach seinen eigenen Strom produzieren kann – und das sogar ohne große Investitionen oder bauliche Veränderungen. Also dachte ich mir: Warum nicht mal ausprobieren? Die Investitionskosten beliefen sich Anfang 2024 auf rund 450 € für ein 800 W Komplettset inklusive hochwertiger Halterung für den Balkon.

Warum kein Akku?

Immer wieder werde ich gefragt, ob ich einen Akku für das Balkonkraftwerk habe oder plane, mir einen anzuschaffen. Für meinen persönlichen Fall ergibt das aus mehreren Gründen keinen Sinn:

  1. Kosten: Akkus sind teuer. Die Anschaffungskosten für einen leistungsfähigen Akku hätten meine Investitionen verdoppelt oder sogar verdreifacht. Als jemand, der gerade erst in die Welt der Solaranlagen eingestiegen ist, wollte ich erst einmal klein anfangen.
  2. Lebensdauer: Akkus haben eine begrenzte Lebensdauer. In meinen Berechnungen, wieviel ich über meinem Verbrauch produziert hätte und das mit dem Preis, den ich pro kWh bei meinem Energieversorger hochrechne, hätten sie sich vor ihrem Ableben vermutlich nie amortisiert.
  3. Umweltfreundlichkeit: Auch wenn Akkus helfen, den selbst produzierten Strom zu speichern, sind sie doch mit Umweltkosten verbunden. Die Herstellung und Entsorgung von Akkus ist nicht gerade umweltfreundlich.
  4. Direktverbrauch: Mein Ziel war es, den produzierten Strom direkt zu verbrauchen. Durch eine bewusste Steuerung meines Stromverbrauchs konnte ich erreichen, dass ich den meisten Strom dann nutze, wenn die Sonne scheint.

Die Anschaffung

Nach einigem Recherchieren und Vergleichen verschiedener Anbieter entschied ich mich für ein Komplettset mit zwei Solarmodulen, einem Wechselrichter und dem nötigen Zubehör. Die Installation war einfacher als gedacht: Die Module an den Geländerhalterungen montieren, die Geländerhalterung am Geländer befestigen, den Wechselrichter anschließen und das Ganze in eine spezielle Steckdose stecken. Fertig! Natürlich habe ich vorher sicherheitshalber einen Elektriker gefragt, ob das alles so in Ordnung ist und ob ich besondere Vorschriften beachten muss – Sicherheit geht vor!

Die ersten Erfolge

Schon nach den ersten sonnigen Tagen war ich begeistert. Die Module produzierten mehr Strom als ich erwartet hatte, und ich konnte meinen eigenen Ökostrom nutzen, um das Haus mit Energie zu versorgen. Besonders schön war es, zu sehen, wie der digitale Stromzähler deutlich weniger, teilweise sogar negative Werte anzeigte und ich demnach weniger Strom aus dem Netz beziehen musste. Ein kleines, aber feines Erfolgserlebnis! Dadurch, dass ich in Monaten, in denen viel Sonne scheint, auch meinen Pool aufgebaut und die Pumpe betreibe, muss ich mir keine Gedanken darum machen, wann ich welche Geräte idealerweise laufen lasse.

Stromverbrauch und Produktion

Mein Grundverbrauch an Strom liegt bei etwa 250 Watt. Da ist mein Netzwerkspeicher (NAS) bereits eingerechnet. Zusätzlich verbraucht die Poolpumpe 300 Watt im Betrieb. Das Balkonkraftwerk produziert bis zu 600 Watt, obwohl es theoretisch 800 Watt produzieren könnte. Trotzdem reicht die produzierte Energie aus, um meinen Grundverbrauch zu decken und die Poolpumpe zu betreiben, wenn die Sonne scheint.

Pool gratis beheizen

Rechteckiger Stahlrahmenpool in einem sonnigen Garten mit Liegestühlen und gepflegtem Rasen
KI-genereriert mithilfe von Mistral.ai

Ein besonderes Highlight in den Sommermonaten war, dass ich meine Poolpumpe mit dem angeschlossenen Solarkollektor komplett mit dem selbst produzierten Strom betreiben konnte. Die Pumpe pumpt mehrere Stunden am Tag Wasser durch den Solarkollektor und dank des Balkonkraftwerks konnte ich diesen Stromverbrauch komplett abdecken. Das hat nicht nur meine Stromrechnung entlastet, sondern auch das gute Gefühl gegeben, dass ich meinen Pool auf umweltfreundliche Weise genießen kann.

Herausforderungen und Lernmomente

Natürlich lief nicht alles immer glatt. An bewölkten Tagen oder im Winter war die Ausbeute natürlich geringer. Ich lernte, warum es „Tal der Tränen“ genannt wird. Die südwestliche Ausrichtung ist nicht ganz optimal und die Verschattung durch angrenzende Bäume setzt leider auch schon relativ früh ein. Außerdem musste ich mich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen auseinandersetzen, denn auch für Balkonkraftwerke gibt es Vorschriften und Anmeldepflichten.

Die Bilanz nach einem Jahr

Ein Diagramm, das die erzeugte Menge Strom pro Monat eines Balkonkraftwerks anzeigt. Deutlich zu sehen ist der einbrechende Ertrag ab September bis März
Stromertrag in kWh pro Monat. Die Installation fand im April 2024 statt

Nach einem Jahr kann ich sagen: Es hat sich wirklich gelohnt! Ich habe nicht nur Geld gespart, sondern auch ein besseres Gefühl dafür bekommen, wie viel Energie ich verbrauche und wie ich sie effizienter nutzen kann. Außerdem ist es einfach ein tolles Gefühl, seinen eigenen Strom zu produzieren und einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Mein Balkonkraftwerk hat mich dazu inspiriert, mich weiter mit dem Thema erneuerbare Energien zu beschäftigen und vielleicht irgendwann doch noch eine größere Photovoltaikanlage in Betracht zu ziehen.

Da ich seit 2020 elektrisch fahre hätte eine Solaranlage auf dem Dach natürlich ihren ganz besonderen Reiz.

Fazit und Ausblick

Ich war 2024 ganz sicher kein early adopter von Balkonkraftwerken. Dennoch scheint es Wirkung nach aussen zu haben. In der Nachbarschaft sehe ich immer mehr Balkone, die ein Balkonkraftwerk installiert haben.

Ein Balkonkraftwerk ist eine großartige Möglichkeit, um in die Welt der erneuerbaren Energien einzusteigen – besonders für Hausbesitzer, die sich vor den hohen Kosten einer Photovoltaikanlage scheuen. Es ist einfach zu installieren, kostengünstig und macht einfach Spaß. Wenn ihr auch mit dem Gedanken spielt, euch ein Balkonkraftwerk anzuschaffen, kann ich es nur empfehlen. Informiert euch gut, holt euch professionellen Rat und probiert es einfach aus. Wer weiß, vielleicht werdet ihr ja auch zu begeisterten Hobby-Energiewendern!

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