NAS für Einsteiger: In 5 Schritten zum eigenen Netzwerkspeicher

In Zeiten von Cloud-Diensten, großen Mediendateien und mehreren Geräten im Haushalt wächst der Wunsch nach einer zentralen Speicherlösung. Mir persönlich ging 2019 der kostenlose Cloud-Speicherplatz bei den üblichen Anbietern zur Neige und ich hätte kostenpflichtig weiteren Speicherplatz anmieten müssen.

Ein NAS (Network Attached Storage) bietet genau das: eine eigene kleine „Private Cloud“ zuhause. Aber wie kommt man als Anfänger einfach zu einem NAS – und worauf sollte man achten?

Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du dir ein NAS einrichtest, welche Überlegungen du vorher treffen solltest und welche Festplatten wirklich sinnvoll sind.


1. Was ist ein NAS – und brauche ich das überhaupt?

Ein NAS ist ein Speichergerät, das in deinem Netzwerk hängt – ähnlich wie ein externer Speicher, nur smarter. Es ermöglicht dir:

  • Zentrale Datensicherung (Backups von Laptop, Handy, Tablet)
  • Gemeinsamen Zugriff auf Fotos, Videos und Dokumente
  • Medienstreaming (z. B. Filme auf dem TV abspielen)
  • Fernzugriff auf deine Daten – von überall

Wenn du mit mehreren Geräten arbeitest oder deine Daten lieber selbst kontrollieren willst (statt sie Dritten in der Cloud anzuvertrauen), ist ein NAS die perfekte Lösung.


2. Die wichtigsten Überlegungen vor dem Kauf

Bevor du dir einfach irgendein NAS kaufst, stell dir folgende Fragen:

Wofür will ich das NAS nutzen?

  • Nur Backups? → Ein einfaches, günstiges 1-Bay NAS kann reichen.
  • Medienserver, Familienfreigabe, Fotosammlung, Remote-Zugriff? → Mindestens ein 2-Bay NAS, besser mit RAID-Schutz.
  • Für Business-Zwecke? → Leistungsstärkere Modelle mit mehreren Bays, mehr RAM und evtl. SSD-Cache.

Wie viel Speicher brauche ich?

Plane langfristig! 2 TB mögen heute reichen, aber mit 4K-Videos und Fotos wächst der Bedarf schnell. Lieber mehr Kapazität einkalkulieren.

Wie technisch versiert bin ich?

Die Bedienung moderner NAS-Systeme (z. B. Synology oder QNAP) ist nutzerfreundlich – aber je nach Funktionsumfang kann etwas Einarbeitung nötig sein.


3. Das richtige NAS wählen

Hier einige bewährte Einsteigermodelle:

Für die meisten privaten Nutzer ist ein 2-Bay NAS ideal – vor allem, wenn du deine Daten mit einem RAID 1 schützen willst (gespiegelte Festplatten).


4. Welche Festplatten sind ideal für ein NAS?

Nicht jede Festplatte eignet sich für den Dauerbetrieb in einem NAS. Achte auf spezielle NAS-Festplatten, die auf 24/7-Betrieb ausgelegt sind.

Empfohlene Modelle:

  • WD Red Plus – Klassiker für Einsteiger und Heimanwender und meine Wahl
    ACHTUNG: Bei den WD besonders auf CMR achten. Es werden auch SMR in der WD Red Serie verkauft.
  • Seagate IronWolf – ähnlich gut, oft etwas günstiger und meine zweite Wahl
  • Toshiba N300 – robust, schnell, leise
  • Synology HAT3300 – Spezielle Firmware für Synology NAS (OEM bspw. von Toshiba)

Wichtige Merkmale:

  • CMR-Technologie (kein SMR!)
  • Mindestens 5400 U/min
  • Größe je nach Bedarf: 2–6 TB für Privathaushalte sind gängig

Tipp: Kaufe zwei unterschiedliche Seriennummern (nicht zwei identische Platten vom selben Stapel), um das Risiko eines gleichzeitigen Ausfalls zu minimieren.


5. NAS einrichten – so geht’s einfach

Die Einrichtung ist heute kinderleicht. Beispielhaft mit Synology:

  1. Festplatten einbauen (Werkzeuglos bei vielen Modellen)
  2. NAS mit dem Router verbinden (per LAN-Kabel)
  3. NAS einschalten – im Browser über „find.synology.com“ oder IP-Adresse aufrufen
  4. Betriebssystem installieren (z. B. DSM bei Synology)
  5. RAID und Speicherpool einrichten
  6. Freigaben anlegen, Benutzer erstellen, Backup einrichten

Viele NAS-Systeme bieten auch Apps für dein Smartphone, mit denen du von unterwegs auf deine Daten zugreifen kannst.


Fazit: Dein eigenes NAS ist näher als du denkst

Ein NAS ist keine komplizierte IT-Anschaffung, sondern ein vielseitiges, zukunftssicheres Tool für den Alltag. Ob Backups, Medienserver oder Dateifreigabe – mit einem passenden Gerät und den richtigen Festplatten bist du in wenigen Schritten startklar.

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