Voll geladen: Mein Wechsel vom Diesel zum Elektroauto

Elektroauto lädt an Schnellladesäule bei Sonnenuntergang

Mein Weg zum Elektroauto, auch BEV (Battery Electric Vehicle) genannt, begann 2019, als mein Volkswagen Passat Diesel die 200.000 Kilometer überschritt. Die jährlichen Reparaturkosten lagen regelmäßig über 1.000 Euro – ein deutlicher Hinweis, dass es Zeit für etwas Neues war. Neben den finanziellen Belastungen wuchs bei mir auch der Wunsch nach einem nachhaltigen Fahrzeug.

Erstes E-Auto: BMW i3 im Leasing (2020–2022)

Warum ich mich für den BMW i3 entschieden habe

2020 wagte ich den Schritt und entschied mich für meinen erstes E-Auto – den BMW i3. Das Fahrzeug war für mich der ideale Einstieg in die Elektromobilität. Der i3 war zu der Zeit schon viele Jahre auf dem Markt und entsprechend ausgereift.

Als Einsteiger, der seine Erfahrungen und sein Wissen über Elektrofahrzeuge nur aus Videos und Berichten hatte, war der schnittige Bayer für mich das ideale Einsteigerfahrzeug

BMW i3 Elektroauto lädt an öffentlicher Ladesäule in der Stadt
Mein erstes Elektroauto: BMW i3 Leasing von 2020 bis 2022. KI-generiert mithilfe von ChatGPT

Erfahrungen im Alltag mit dem BMW i3

Besonders überzeugt haben mich:

  • die leise Fahrt und entspannte Ruhe im Innenraum,
  • die direkte Beschleunigung,
  • die geringeren Wartungs- und Betriebskosten.
  • Die tatsächliche Reichweite im Alltag, die deutlich höher als die befürchtete ist

Die Reichweite war für mich nie eine Herausforderung. Selbst mein Arbeitsweg, der 60 km pro Strecke beträgt, ließ sich auch im Winter wunderbar meistern. Das Laden zu Hause machte den i3 im Alltag absolut praktikabel.

Nächster Schritt: Hyundai Kona Elektro seit 2022

Der BMW war in fast jeder Hinsicht ein tolles Auto und die Elektromobilität hatte sich für mich als praktikabel und angenehm dargestellt. Der kleine Wendekreis begeisterte mich, wie auch sein Antritt und seine Qualität. Einzig die Reichweite sollte dieses Mal etwas höher sein.

E-Auto auf Langstrecke: Hyundai Kona überzeugt

Im Gegensatz zum BMW i3 eignet sich der Hyundai Kona auch eher für Langstreckenfahrten.

Das konnte ich nach wenigen Monaten auch mit einem angedeuteten Road-Trip im Frühjahr 2022 erleben. Ich fuhr drei Wochenenden hintereinander gute 1.000 km.

Auch wenn der Kona durchaus für Langstrecken geeignet ist, war ich vor dem ersten Wochenende trotz zweijähriger Erfahrung doch sehr aufgeregt. So lange Strecken, bei denen ich gezwungen bin, unterwegs zu laden, bin ich noch nie gefahren und Schnellladesäulen kannte ich nur von eigenen Tests, wie das funktioniert.

Der erste längere Trip

Da der Kona damals noch keine Routenplanung mit Ladestopps integriert hatte, nutzte ich die App A Better Route Planner (ABRP). Über einen günstigen OBD-Stecker konnte ich die Fahrzeugdaten direkt in die App übertragen.

Die Navigation funktionierte zuverlässig: Ich wurde rechtzeitig zur nächsten Schnellladesäule meines bevorzugten Anbieters geführt.

Hyundai Kona Elektro fährt auf Landstraße
Seit 2022 mein Begleiter: Hyundai Kona Elektro mit großer Reichweite. KI-generiert mithilfe von ChatGPT

Einziger Kritikpunkt: Die Ladeleistung des Kona. Er sollte offiziell in der Spitze mit 80 kW laden können, was ohnehin nicht zeitgemäß ist, erreichte bei mir aber selten mehr als 40 kW – unabhängig davon, ob ich den Akku vorher warmgefahren hatte oder bei niedrigem Ladezustand (SOC) einstöpselte.

Reichweite

Die Reichweite des Hyundai Kona mit 64 kWh ist beeindruckend:

  • im Sommer mindestens 450 km,
  • im Winter noch immer über 350 km.

Da ich viel im Homeoffice arbeite, muss ich ihn teilweise wochenlang nicht laden.

(Laufende) Kosten

Der Umstieg vom Verbrenner zum Elektroauto war für mich nicht nur aus Neugier und wegen des Fahrspaßes interessant – ich wollte auch Geld sparen. Und das hat geklappt.

Inspektionen

Die Kosten für Inspektionen sind sehr niedrig. Rund 100 Euro kostet eine Inspektion – beim BMW alle zwei Jahre, beim Hyundai ärgerlicherweise jedes Jahr. Kein Ölwechsel, kaum Bremsverschleiß – lediglich die Reifen nutzen sich bei sportlicher Fahrweise schneller ab. Aber das sofort anliegende Drehmoment verführt einfach zu sehr, auch mal durchzudrücken.

Kfz-Steuer und THG-Prämie

Die Kfz-Steuer entfällt für Elektroautos. Mein Diesel hatte mich über 200 Euro pro Jahr gekostet – dieser Posten fällt nun weg.

Die THG-Prämie brachte in den Anfangsjahren mehrere hundert Euro pro Jahr. Heute sind es deutlich unter 100 Euro.

Energiekosten

Beispielrechnung mit echten Zahlen:

  • Diesel: 120 PS, 6 l/100 km, 15.000 km/Jahr
    • Spritpreis: 1,59 €/l → 1.431 € pro Jahr
  • Elektro: 200 PS, 16 kWh/100 km, 10.000 km/Jahr
    • Strompreis: 0,26 €/kWh (Ökostrom zu Hause, inkl. 20 % Ladeverluste) → 748 € pro Jahr

Zusatzkosten wie Motoröl oder AdBlue beim Diesel sind hier nicht berücksichtigt.

Falls man nicht die Möglichkeit hat, zuhause zu laden, oder man einen teureren Stromvertrag hat, können die Kosten allerdings auch sehr schnell steigen!

Nicht für Jedermann

Bei allem Lob – die Elektromobilität hat auch Herausforderungen und ist nicht für jeden uneingeschränkt zu empfehlen.

Vielfahrer

Wer viel fährt und regelmäßig die Reichweite des Fahrzeugs pro Strecke deutlich knackt, muss häufig unterwegs nachladen. Eine 15 Minuten Pause auf der Autobahn bringt oft nur 200 km Reichweite oder weniger.

Camper mit Wohnwagen

Nur wenige Elektroautos dürfen Anhänger oder Wohnwagen ziehen. Und falls doch, steigt der Verbrauch stark an, sodass nach 200–300 km nachgeladen werden muss.

Keine Ladesäule zu Hause

Wer keine Wallbox hat oder beim Arbeitgeber laden kann, verliert einen der größten Vorteile. Laden an öffentlichen Säulen bedeutet meist Zeitaufwand.

Die Ladeinfrastruktur ist mittlerweile, zumindest in Deutschland, großartig. Überall stehen Schnellladesäulen der großen Anbieter.

Mein Fazit: Vom Diesel zum Elektroauto – ein voller Erfolg

Der Umstieg vom Verbrenner zum Elektroauto hat sich für mich mehr als gelohnt. Die Vorteile sind klar:

  • weniger Wartungskosten,
  • deutlich mehr Fahrspaß,
  • geringere Energiekosten.

Wer überlegt, auf ein Elektroauto umzusteigen, sollte es ausprobieren – zum Beispiel durch ein E-Auto-Leasing oder eine Probefahrt. Eine Wallbox zu Hause ist von Vorteil. Für den Anfang tut es aber auch der „Ladeziegel“ als Notlösung, der in eine gewöhnliche Schuko-Steckdose eingestöpselt wird und jedem Fahrzeug beiliegt.

Sicher wäre es schön, wenn ich auf 1.000 km nur 15 Minuten nachladen müsste wie beim Verbrenner. Aber ehrlicherweise habe ich solch ein Szenario zu selten als dass ich noch Jahre darauf warten möchte, bis erschwingliche Fahrzeuge solche Leistungen bieten.

Für mich persönlich ist klar: Ein weiteres Leasing brauche ich nicht mehr. Weder um auf technische Durchbrüche bei den Akkus zu hoffen, noch weil die Fahrzeuge unverschämt teuer sind.
Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos ist inzwischen sehr attraktiv – zum Beispiel ein zwei Jahre alter Volkswagen ID.3 mit großem Akku und 20.000 km schon für unter 20.000 Euro machen die Elektromobilität zunehmend erschwinglich.

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